Zum Beispiel die Stadt Regensburg ist sehr kinderfreundlich. In einem Kinderbeirat reden Mädchen und Jungen bei aktuellen politischen Themen mit. Ob es um sichere Fußwege, mehr Grün oder weniger Zigarettenqualm geht: Ihre Meinung wird gehört.
Nie zu jung, um mitzubestimmen
Als erste bayerische Kommune wurde die Stadt Regensburg mit dem Siegel „Kinderfreundliche Kommune“ ausgezeichnet. Regensburg nimmt die Kinderrechte richtig ernst. Es gibt dort viele Angebote für Kinder und Jugendliche, sich zu beteiligen. Regelmäßig treffen sich junge Menschen aus unterschiedlichen Schulen und Teilen der Stadt in einem Kinderbeirat. Sie tauschen sich dann mit der Oberbürgermeisterin über Themen aus, die sie bewegen. So können Stadtverwaltung und Politik die Meinung der Kinder bei Entscheidungen berücksichtigen.
Auch Kinder können viel erreichen
In Regensburg werden beispielsweise Spielplätze gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen geplant. Das macht auch total Sinn, denn sie wissen genau, wie diese Orte am besten aussehen sollten.
So haben Kinder zum Beispiel gemeinsam mit Künstlerinnen und Künstlern einen großen Walfisch auf einem Spielplatz gestaltet und auf einem anderen Erdbeeren gepflanzt – essen dürfen sie diese selbstverständlich auch!
Ein weiteres wichtiges Thema: Wenn Erwachsene rauchen, stinkt das den Kindern. Wenn sie etwa an einer Bushaltestelle warten, bekommen sie den Qualm ab – und finden das zumeist gar nicht gut. Die Mädchen und Jungen aus dem Kinderbeirat haben deshalb in einer Aktion Bilder gemalt. Die Zeichnungen und Comics bitten Rauchende um mehr Rücksicht. Die Bilder wurden auf Plakate gedruckt und waren an Bushaltestellen in der ganzen Stadt zu sehen. Dann stand da beispielsweise: „Frische Luft statt Zigarettengeruch.“
Zu jung, um mitzubestimmen?
Du bestimmst bei den Themen mit, die dich und dein Leben betreffen. Wenn du Zuhause mit abstimmen kannst, was am Wochenende gekocht wird, nennt man das Demokratie. Wichtig ist, dass du nicht alleine entscheiden kannst, sondern alle zusammen eine Lösung finden.
Hast du schon mal das Wort Demokratie gehört? Das ist eine Form, wie Entscheidungen getroffen werden. Wenn zum Beispiel in der Kita entschieden werden soll, wohin der nächste Ausflug geht und es mehrere Möglichkeiten gibt, findet eine Wahl statt. Jedes Kind wählt für sich das Ausflugsziel, wo es am meisten hingehen mag. Am Ende wird geschaut, welchen Ausflug die meisten Kinder gewählt haben. Und da geht der Ausflug dann auch hin. Vielleicht ist es nicht dein Wunsch, aber die meisten Kinder haben sich dafür entschieden.
Hast du gewusst, dass Deutschland auch eine Demokratie ist? Die Politikerinnen und Politiker, die unser Land regieren, werden auch gewählt. Das ist zwar etwas komplizierter, funktioniert aber ganz ähnlich.
Demokratie funktioniert auch im Kleinen
Demokratie findet nicht nur in der großen Politik statt, sondern auch bei dir. Niemand ist zu jung, um mitzubestimmen. Vor allem bei den Themen, die dich selbst betreffen: In der Kita beim Essen, bei der Wahl eines Ausflugziels oder beim Kauf von Spielzeug und anderen Themen. In manchen Kitas gibt es einen Kinderrat oder etwas Ähnliches. Da kannst du über Themen gemeinsam abstimmen oder Vorschläge sammeln, worüber ihr mit den Erwachsenen reden wollt. Gemeinsam überlegt ihr dann, was umgesetzt werden kann oder wo vielleicht andere Lösungen weiterhelfen. Wenn es bei dir noch keine dieser Möglichkeiten gibt, dann frag doch mal nach: bei deinen Eltern oder den Betreuern in der Kita.
Kinder mischen mit im Ort
Kinder können nicht nur in der Kita aktiv sein – auch dort, wo sie leben. Manchmal wünschen sich Kinder in ihrem Dorf, ihrer Gemeinde oder ihrer Stadt einen größeren Spielplatz oder mehr Fahrradstraßen. Gemeinsam mit ihren Eltern oder mit den Betreuungskräften können sie sich überlegen, wie sie die Politikerinnen und Politkern in ihrem Ort ansprechen und für ihr Anliegen gewinnen können.
Mehr Informationen:
Demokratie erklärt im Kinderlexikon