Online, lokal, im Kindergarten, im Jugendparlament oder als Podcast. Es gibt viele Partizipationsangebote für Kinder und Jugendliche – in Bayern und bundesweit. Eltern und Fachkräfte finden auf den folgenden Webseiten (Aufstellung wird fortlaufend ergänzt) viele Informationen, Ideen und Praxistipps.
Partizipationsangebote für Kinder und Jugendliche
Angebote im Freistaat Bayern
So stärkt die Landesregierung die Mitbestimmung von Kindern und Jugendlichen
Es gibt für Kinder und Jugendliche in Bayern viele Möglichkeiten, sich zu beteiligen. Junge Menschen sprechen und wirken mit bei Themen, die sie betreffen – in der Kita, in der Schule, zu Hause oder im digitalen Raum. Sie als Eltern oder pädagogische Fachkräfte wollen sich einen Überblick über Möglichkeiten der Beteiligung verschaffen? Im Gesamtkonzept zur Stärkung der Partizipation von Kindern und Jugendlichen in Bayern finden Sie grundlegende Informationen.
Bayerischer Aktionsplan Jugend
Der Bayerische Aktionsplan Jugend greift das politische Interesse der Jugend auf. Ziel ist es, die Meinungsbildung junger Menschen zu fördern, wertzuschätzen und in den verstärkten Dialog mit der Jugend zu treten.
Kinderrechte stärken, sichern und umsetzen
Ein Überblick zu den Kinderrechten auf der Webseite des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales, mit einem Verweis auf die Bayerische Verfassung, die die Kinder und Jugendlichen ebenfalls berücksichtigt.
Mitdenken! Mitreden! Mitgestalten!
Das Portal für Politische Bildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung an bayerischen Schulen des Staatsinstituts für Schulqualität und Bildungsforschung (ISB) informiert u.a. über Projektideen und Unterrichtsvorschläge, die sich für unterschiedliche Schularten eignen.
Mitbestimmung stärkt die Lernmotivation
Informationen zu unterstützenden Faktoren beim Lernen hält das Informationsportal „Ganztag in Bayern“ des Staatsinstituts für Schulqualität und Bildungsforschung (ISB) vor. Partizipation macht es möglich, dass Kinder und Jugendliche sich als selbstwirksam erleben.
Bayerischer Jugendring
Der Bayerische Jugendring ist ein Zusammenschluss der Jugendverbände und Jugendgruppen in Bayern und in ganz Bayern vertreten. Sein Ziel ist es, die Interessen von Kindern und Jugendlichen in Bayern zu stärken. Themen sind zum Beispiel Inklusion, Jugendpolitik und Freizeit. Materialien, Berichte und Konzepte sind unter dem Stichwort Publikationen zu finden.
Digitale Pinnwand rund um Partizipation
Initiiert durch die Evangelische Jugendsozialarbeit Bayern e.V. wurden Best-Practice-Beispiele, Fachliteratur, Broschüren und Linklisten rund um Mitbestimmungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche auf einem „Padlet“, einer digitalen Pinnwand zusammengestellt.
#Da für Jugendliche und Eltern
Sucht Ihr Kind Beratung zu einem Problem? #Da für Jugendliche ist eine Webseite, die Kindern und Jugendlichen die passende Beratungsstelle vermitteln kann. Das Angebot wurde initiiert vom Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales und der Landesarbeitsgemeinschaft für Erziehungs-, Jugend- und Familienberatung. Und wenn Sie selbst nicht mehr weiterwissen: #Da für Eltern!
Ideen für die Jugend
Das #ideenfürdiejugend-Projekt ist für Jugendliche entwickelt worden, die ihre guten Ideen einbringen wollen. Sie konnten dort ihre Projekte pitchen. Die 21 tollsten Projekte werden umgesetzt und können im Oktober 2022 in Workshops, Barcamps und online erlebt werden.
Kita digital
Kita digital ist ein Modellprojekt des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales (StMAS). Ziel des Projekts ist es, pädagogische Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen und Eltern beim sinnvollen Umgang mit digitalen Medien für Kinder zu unterstützen.
Mitbestimmung schon beim Mittagessen
Mahlzeiten sind für Kinder bedeutsame Lernsituationen. Wer sich als Fachkraft seines erweiterten Auftrags- und Spielraums bewusst ist, gestaltet mehr als nur den Speiseplan. Mehr dazu auf der Seite der Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung Bayern. Dort sind auch die Bayerischen Leitlinien zur Kita-Verpflegung kostenlos als Download verfügbar.
Interaktion in der Kita
Das Staatsinstitut für Frühpädagogik (IFP) hat im Modellversuch „Pädagogische Qualitätsbegleitung in Bayern (PQB)“ ein Instrument zur Beobachtung und Reflexion der Interaktionsqualität in Kindertageseinrichtungen (PDF-Datei)entwickelt.
Sauber drauf! – Initiative gegen Drogen
„mindzone“ ist eine Initiative von jungen Leuten, die bereits seit 1996 bayernweit im Nachtleben aktiv ist. Mit dem Projekt „sauber drauf!“ führen sie Aktionen direkt in Clubs durch, die klar machen, dass Spaß, Ausgelassenheit und friedliches Beisammensein auf einer Party auch ohne Drogen möglich sind.
Gute, gesunde Schulen in Bayern
Das Landesprogramm gute gesunde Schulen in Bayern möchte Gesundheit und Wohlbefinden bei Schülerinnen und Schülern wie auch bei Lehrkräften verbessern. Das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus sowie das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege verstehen Gesundheitsbildung als elementaren Bestandteil des Bildungs- und Erziehungsauftrags in der Schulfamilie.
Kooperationsverbund „Gesundheitliche Chancengleichheit“ für Kinder
Kindergesundheit bzw. das sichere und gute Aufwachsen ist eines der zentralen Themen des Kooperationsverbundes „Gesundheitliche Chancengleichheit". Es werden ganz verschiedene Möglichkeiten der Partizipation im Alltag für ein gesundes Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen präsentiert.
„Netzwerk Prävention“ in Bayern
Das Bayerische Zentrum für Prävention und Gesundheitsförderung im Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit bietet auf seiner Website die Möglichkeit der Vernetzung im Sinne der Prävention und bietet verschiedene Ansätze. Lassen Sie sich von mehr als 500 Projekten im Netzwerk Prävention inspirieren, finden Sie Anregungen und Kooperationspartner.
Aktuelle und historische politische Themen
Die Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit ist eine der zentralen Institutionen der politischen Bildung im Freistaat Bayern. Sie bietet ein breites Angebot zu aktuellen und historischen politischen Themen.
Tipps für Schülermitverwaltung (SMV)
Das Bayerische Staatministerium für Unterricht und Kultus hält Inspiration für die Schülermitverwaltung (SMV) bereit und hat einen SMV-Planer erstellt.
EJSA baut Benachteiligung ab
Der Verein Evangelische Jugendsozialarbeit Bayern (ejsa) tritt als evangelischer Fachverband für sozial benachteiligte Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene ein. EJSA kümmert sich um Jugendsozialarbeit im Auftrag von evangelischer Kirche und Diakonie.
Erziehungsberatung nah an Ihrem Wohnort
Bei familiären Sorgen finden Kinder, Jugendliche und Eltern Unterstützung bei den Bayerischen Erziehungs-, Jugend- und Familienberatungsstellen. In Bayern stehen flächendeckend rund 180 multidisziplinär ausgestattete Erziehungsberatungsstellen zur qualifizierten Klärung und Bewältigung individueller und familienbezogener Probleme zur Verfügung. Auf der Webseite des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales finden Sie auf einer Karte regionale Angebote in Ihrer Nähe.
Bundesweite Informationen
Demokratische Bildung fördern
Der 16. Kinder und Jugendbericht „Demokratische Bildung fördern“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) liefert einen breiten und systematischen Überblick über die sozialen Räume, in denen junge Menschen politische Bildung erleben.
Jugend und Europa
Die internationale und europäische Jugendpolitik fördert den Jugendaustausch und wirkt so Fremdenfeindlichkeit und Rassismus entgegen. Eine Initiative des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), die junge Menschen über Grenzen hinweg zusammenbringen will.
Junge Menschen mit Pflegeverantwortung
Pausentaste ist ein Angebot für Kinder und Jugendliche, die sich um ihre Familie kümmern. Zum Beispiel, weil der Bruder behindert ist oder die Mutter eine schwere Krankheit hat. Die Initiative des Bundesfamilienministeriums hält ein Informationsangebot bereit für Kinder und Jugendliche mit Pflegeverantwortung.
Digitale Beteiligungsprojekte
Jugend.beteiligen.jetzt auf dem Fachkräfteportal der Kinder- und Jugendhilfe stellt Erfahrungen und Tools zur Verfügung, um mit Kindern und Jugendlichen Beteiligung erlebbar zu machen. Das Projekt unterstützt Fachkräfte durch umfassende Informationen zu digitalen Werkzeugen, Prozessen und Methoden der Beteiligung.
Projekte der E-Partizipation
Auf dem Fachkräfteportal der Kinder und Jugendhilfe ist ein Überblick über Projekte und Initiativen im Bereich der E-Partizipation auf Bundes- und Länderebene zu finden.
Portal für Kinder- und Jugendbeteiligung
„Stark im Land – Lebensräume gemeinsam gestalten“ lautet ein Programm, das die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) in Kooperation mit anderen auf den Weg gebracht hat.
Akzeptanz der Demokratie stärken
Die Akademie für Kinder- und Jugendparlamente des Arbeitskreises deutscher Bildungsstätten e. V. (AdB) qualifiziert Kinder- und Jugendparlamente. Gemeinsam mit der Initiative Starke Kinder- und Jugendparlamente ist sie Teil der Jugendstrategie der Bundesregierung. Diese sieht vor, Jugendliche für Politik zu begeistern und die Akzeptanz der Demokratie zu stärken.
Kinderfreundliche Kommunen
Der Verein Kinderfreundliche Kommunen unterstützt Städte und Gemeinden dabei, auf regionale Bedingungen zugeschnittenen Maßnahmen zur Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention umzusetzen. Er ist ein gemeinsames Projekt des Deutschen Kinderhilfswerkes und des Deutschen Komitees für Unicef.
Starke Kinder durch Mitbestimmung
Das Deutsche Kinderhilfswerk stärkt die Beteiligung von Kindern und damit die demokratische Bildung. Unter anderem mit Netzwerkarbeit und Positionspapieren, mit denen Forderungen an die Politik gestellt werden.
Starke Kinder- und Jugendparlamente
Das Deutsche Kinderhilfswerk hat eine kostenlose Publikation (Versand oder Download) erstellt, die kommunale Erfahrungen mit Kinder- und Jugendparlamenten beschreibt und unter anderem Qualitätsparameter benennt.
Mitentscheiden und Mithandeln in der Kita
Das Institut für Partizipation und Bildung hat in Zusammenarbeit mit der Bertelsmann Stiftung und drei Kindertageseinrichtungen das Konzept „Mitentscheiden und Mithandeln in der Kita“ entwickelt, das bundesweit implementiert wird.
Professionelle Elternberatung
Ob Fragen zu den ganz Kleinen, Schulprobleme, Stress in der Pubertät oder aber Veränderungen in der Familie. Die Bundeskonferenz für Erziehungsberatung e.V. berät kostenlos und ermöglicht auch den Austausch mit anderen Eltern.
Kinder- und Jugendhilfe ohne Stigmatisierung
Der Verein Lebensarchitektur ist der erste Träger der Kinder- und Jugendhilfe in Deutschland, der von Menschen gegründet und geführt wird, die selbst als Kinder und Jugendliche in Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe aufgewachsen sind. Der Verein setzt sich für eine Kinder- und Jugendhilfe ohne Stigmatisierung ein.
Politische Bildung für Kinder und Jugendliche
Auf der Internet-Plattform politische-bildung.de können Kinder und Jugendliche sich altersgerecht informieren. Ein Angebot der Bundesarbeitsgemeinschaft Politische Bildung Online (BAG).
Deutscher Bundesjugendring
Es gibt vielfältige Beteiligungsmöglichkeiten und Mitbestimmungsrechte junger Menschen. Der Deutsche Bundesjugendring hat Informationen zu den verschiedenen Formen von Beteiligung zusammengestellt.
Initiative Juniorwahl – Wahlsimulation an Schulen für Lehrkräfte
Die Juniorwahl ist ein handlungsorientiertes Konzept zur politischen Bildung an weiterführenden Schulen und möchte das Erleben und Erlernen von Demokratie ermöglichen. Der gemeinnützige Verein Kumulus e.V. unterstützt Lehrkräfte dabei, eine realitätsgetreue Wahlsimulation an ihrer Schule zu organisieren.
„Jugend entscheidet“ in den Kommunen
In Zusammenarbeit mit ausgewählten Kommunen hat die gemeinnützige Hertie-Stiftung das Programm „Jugend entscheidet“ initiiert. Kinder und Jugendliche melden sich zu lokalpolitischen Themen zu Wort. So wird das Vertrauen in die Demokratie gestärkt.
Jugendpolitische Zusammenarbeit – Weltweit
Die Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e.V. (IJAB) stärkt und gestaltet die jugendpolitischen Zusammenarbeit – sowohl mit den Ländern Europas als auch weltweit. Großes Thema ist die Jugendbeteiligung.
Antworten auf Fragen rund um Social Media
„Webhelm“ ist ein Informationsangebot für pädagogische Fachkräfte und interessierte Erwachsene. Die Seite widmet sich Fragen rund um Social Media. Sie nimmt Anwendungen wie WhatsApp, Instagram, Snapchat oder YouTube in den Blick. Ein Projekt des JFF – Institut für Medienpädagogik.
Anlaufstelle für Partizipation
Die Servicestelle Jugendbeteiligung e.V. stärkt die Demokratie, indem sie zu Beteiligung und Engagement ermutigt. Junge Menschen sollen Verantwortung übernehmen und Selbstwirksamkeit erfahren können. Der Verein bietet all denen Unterstützung, die sich politisch engagieren möchten.
kindersache.de lädt ein zum Mitmachen
Die Kinderwebseite „kindersache.de“ ist eine Mitmach-Seite für Kinder zwischen acht und 13 Jahren. Dort gibt es viele Informationen vor allem über die Kinderrechte und Möglichkeiten, selbst im Internet aktiv zu werden. Sie ist ein Angebot des Deutschen Kinderhilfswerks.
Medienkompetenz frühzeitig stärken
Digitale Bildung in der Kita
Wussten Sie, dass jede Kita in Bayern bereits seit 2005 den Auftrag hat, digitale Bildung umzusetzen? Paragraf 9 der Bayerischen Kinderbildungsverordnung (AVBayKiBiG) sieht die Informationstechnische Bildung, Medienbildung und -erziehung vor, also die digitale Bildung. „Kinder sollen die Bedeutung und Verwendungsmöglichkeiten von alltäglichen informationstechnischen Geräten und von Medien in ihrer Lebenswelt kennenlernen“, berichtet Eva Reichert-Garschhammer, stellvertretende Direktorin des Bayerischen Staatsinstituts für Frühpädagogik und Medienkompetenz (IFP).
Digitalisierungsstrategie Kita in Bayern
Das IFP entwickelt die Frühpädagogik für Kinder von Geburt bis zum Ende ihrer Grundschulzeit weiter und transferiert seine wissenschaftlichen Erkenntnisse in die pädagogische Praxis der Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege. Wichtige IFP-Aufgabe hierbei sind die Unterstützung und Qualifizierung des frühpädagogischen Personals.
Die Umsetzung des digitalen Bildungsauftrags verlangt, nicht nur Kinder, sondern auch pädagogische Fachkräfte und Eltern in ihrer Medienkompetenz zu stärken. Die Ergebnisse des hierzu in 100 bayerischen Kitas durchgeführten Modellversuchs werden seit 2021 in die Fläche getragen. Welche Unterstützungs- und Qualifizierungsangebote die Digitalisierungsstrategie Kita in Bayern aktuell umfasst, können Sie auf der Website kita-digital-bayern und im folgenden Artikel nachlesen.
Kinderrechte in der digitalen Welt im Blick
Die Bayerische Digitalisierungsstrategie Kita orientiert sich an den Kinderrechte-Strategien des Europarates. Sie löst den Anspruch aller Kinder ein, dass ihre Rechte auf Teilhabe, Schutz und Befähigung in der digitalen Welt von Anfang an gleichermaßen respektiert und erfüllt werden. Diese Kinderrechte sowie die digitalen Medienerfahrungen, die heute die allermeisten Kinder in Kita mitbringen, aufzugreifen, ist Auftrag der Kita. Hier werden die Kinder in einem kreativen, kritischen und sicheren Umgang mit digitalen Medien begleitet.
Im geschützten Rahmen ermöglicht die Kita den Kindern,
- die Chancen digitaler Medien zum kreativen Gestalten und Lernen aktiv kennenzulernen,
- sich dabei in Gesprächen über Medien ebenfalls mit deren Risiken zu befassen und
- sich dadurch in der digitalen Welt zurechtzufinden.
Sie wollen mehr wissen zu den Zielen früher digitaler Bildung und deren gelingende Umsetzung? Vertiefen Sie Ihr Wissen mit dem „Kompetenzrahmen zur digitalen Bildung an bayerischen Kitas“ und der Checkliste für digitale Bildungsaktivitäten in der Kita „Chancen- und Risi-komanagement konkret“.
Digitale Medien in der Kita
Digitale Bildung setzt eine zeitgemäße IT-Ausstattung in jeder Kita voraus. Deshalb die Frage an Eva Reichert-Garschhammer, welche technische Grundausstattung Kitas haben sollten. „Ein bis zwei Tablets pro Gruppe, Tabletzubehör wie Stativ, Mikrofon, Kopfhörer und Adapter sowie ein Drucker, ein Beamer und Lautsprecher. Auch gehört Software dazu, nämlich Kinder-Apps für die digitale Bildungsarbeit mit Kindern und Kita-Apps für die digitale Kommunikation, Dokumentation und Verwaltung, sowie ein leistungsfähiges WLAN“, lautet ihre Antwort. Als Zusatzausstattung nennt Eva Reichert-Garschhammer weitere Geräte wie ein digitales Mikroskop und Endoskop, um Umwelt und Natur zu erforschen, und Lernroboter, mit denen Kinder die Welt der Informatik und Programmierung entdecken.
Mehr Information hierzu finden Sie in den Empfehlungen „IT-Ausstattung und IT-Management Kita“ sowie in der „KinderApp-Liste Kita“ und der Expertise „KitaApps – Apps und Software-Lösungen für mittelbare Aufgaben in der Kita“.
IT- und Datenschutz-Support für Kitas
Die Expertin für Frühpädagogik betont, wie wichtig das IT-Management und dabei die Sicherstellung eines IT- und Datenschutz-Supports auf Trägerebene für jede Kita ist: „Es hat sich bewährt, wenn es auch ein Medien-Technik-Team in jeder Kita gibt. In Kooperation mit dem IT- und Datenschutz-Support des Trägers koordiniert es die IT-Infrastruktur und das IT-Management in der Einrichtung und gibt im Team kollegiale Impulse für digitale Bildungsaktivitäten mit Kindern weiter“
Kita-Fachkräfte in ihrer Medienkompetenz stärken
Angebote der Digitalisierungsstrategie Kita in Bayern
Sie wollen in ihrer Kita erste Schritte in die digitale Bildungswelt mit den Kindern gehen? Das IFP – Staatsinstitut für Frühpädagogik und Medienkompetenz hat in enger Zusammenarbeit mit dem JFF – Institut für Medienkompetenz in Forschung und Praxis ein Qualifizierungs- und Vernetzungssystem für bayerische Kitas aufgebaut, das für Fachkräfte mittlerweile vielfältige Angebote bereithält:
- Mehrjährige KAMPAGNE „Startchance kita.digital“, die für Kitas einjährige Kurse vor Ort und Online anbietet und jährlich ausschreibt
- Online-Kurs (MOOC) „Startchance kita.digital“ mit acht thematischen Einheiten, der als offenes Selbstlernangebot zum Einstieg in die digitale Bildungsarbeit in der Kita konzipiert ist
- Sammlung freier MATERIALIEN zum Thema „Digitalisierung und Medienkompetenz“ zu sieben Themen wie Digitale Bildung, Kooperation mit Eltern, Technik und Recht, die stetig wächst und laufend aktualisiert wird
- PIXELWERKSTATT, ein Lern- und Erprobungsraum für Fachkräfte im IFP in Amberg zum Ausprobieren digitaler Medien, wo auch Teamtage, Workshops und Fachtage angeboten werden
NETZWERK kita.digital.vernetzt, dem alle Kitas angehören, die bereits an der Kampagne teilnehmen oder bei dem Modellversuch dabei waren, und nun weitere vertiefende Qualifizierungsangebote sowie neue Impulse erhalten
Informationen zu allen Angeboten finden Sie auf der Website KITA-DIGITAL-BAYERN. Sie verweist auf die Online-Plattform KITA HUB BAYERN, auf der der Online-Kurs (Bereich Kurse), die freie Materialsammlung (Bereich Medienecke) und der Zugang zur Pixelwerkstatt zu finden sind.
Medienführerschein Bayern
Sie wollen als Fachkraft in ihrer Kita den Medienführerschein Bayern einsetzen? Die Stiftung Medienpädagogik Bayern koordiniert die Initiative „Medienführerschein Bayern“:
- Sie stellt auf ihrem Online-Portal eine Vielzahl von Anregungen und Informationsmaterialien zum Download zur Verfügung – vom Elementarbereich über sämtliche Schulformen bis hin zur außerschulischen Jugendarbeit. Sie können auch kostenlos Materialordner, Urkunden bzw. Teilnahmebestätigungen für Kinder und Jugendliche sowie Flyer und Plakate bestellen.
- Der Online-Kurs „Medienkompetent in der Kita“ qualifiziert Fachkräfte für den Einsatz des Medienführerscheins.
Alle Medienführerschein-Materialien und der Online-Kurs sind auch über den KITA HUB BAYERN im MOOC (Lerneinheit „Medien zum Thema machen“) und in der Materialsammlung der Medienecke (Rubrik „Digitale Bildung) zugänglich.
Digitale Medien kreativ, kritisch und sicher nutzen
Kita-Leiterin Brigitte Netta: „Zugang zu digitaler Bildung ist auch ein Stück Chancengleichheit“
Brigitte Netta leitet zwei Kindertageseinrichtungen im oberpfälzischen Amberg und gehört zu den Pionierinnen in Bayern, wenn es um den kreativen Einsatz digitaler Medien in der frühen Bildung geht. „Kinder haben das Recht auf Zugang zu digitalen Medien und diesen Zugang möchten wir im Kitaalltag schaffen und für die Kinder dieses Recht erlebbar machen. Das ist auch ein Stück Chancengerechtigkeit, denn nicht jedes Kind hat ein Zuhause, das mit Tablet oder Laptop ausgestattet ist“, sagt die Kitaleiterin, die unter anderem im Kinderhaus „DigiMINTKids“ Amberg Tablets schon für die Jüngsten einsetzt. Dabei werden zum Beispiel auch die Persönlichkeitsrechte der Kinder und Erwachsenen thematisiert wie etwa das Recht am eigenen Bild und Wort.
Digital ersetzt nicht analog
Die erfahrene Erzieherin erläutert, wie Tablets in den pädagogischen Alltag der Kita eingebunden sind. Da sie skeptische Fragen kennt, wenn es um den Einsatz digitaler Medien in der Kita geht, betont sie, dass „dieser keinesfalls analoge Aktivitäten und Medien ersetzt, sondern diese ergänzt, unterstützt und bereichert“.
Für sie steht fest: „Kinder werden in eine digitale Welt geboren. Ob es zuhause das Smartphone der Eltern ist, das für Telefonate mit Oma und Opa genutzt wird, oder das Tablet für Spiele und Kinderserien – digitale Medien gehören zum Familienalltag der Kinder. Deshalb geht es in der Kita nicht darum, OB die Kinder digitale Medien nutzen, sondern darum, WIE das passiert. Wir möchten erreichen, dass Kinder kompetent mit digitalen Medien umgehen. Kompetent meint, dass sie kreativ, kritisch und sicher sind im Umgang damit. Wir verstehen die digitale Technik als vielseitiges Kreativwerkzeug“, sagt Brigitte Netta.
Tablets sind Werkzeug und Lerninhalt zugleich
Im Kinderhaus „DigiMINTKids“ lernen die Jungen und Mädchen viele kreative Möglichkeiten, digitale Medien wie Tablets einzusetzen. Tablets mit sorgfältig ausgewählten Kinder-Apps sind Werkzeug, die bereits für junge Kinder nach kurzer Einführung einfach zu bedienen sind, und zugleich Lerninhalt.
Wichtig sind Gespräche mit den Kindern, während sie Tablets nutzen und danach; diese Gespräche unterstützen Kinder, ihr Medienhandeln zu verstehen und kritisch zu reflektieren, Bewertungssysteme für Medieninhalte und Wissen über sichere Mediennutzung aufzubauen.
„Mit den Kindern gemeinsam aufgestellt haben wir die Medienregel, dass sie die Tablets jederzeit aus dem Regal nehmen dürfen, aber uns Erzieherinnen und Erzieher vorab über deren Gebrauch informieren“ schildert Brigitte Netta. „Dies ermöglicht uns die Nachfrage, was die Kinder mit dem Tablet vorhaben, welche Ideen sie damit umsetzen wollen. Bevor es losgehen kann, entsperren wir die Tablets und begleiten die Kinder im Weiteren je nach Situation und Bedarf. Die Kinder nutzen die Tablets fast immer gemeinsam in Kleingruppen. Sie dokumentieren zum Beispiel mit Fotos, was sie gerade machen, erstellen Geräuscherätsel oder kleine Erklärvideos zum Thema, das sie bearbeiten, gehen mit Tablet und Digital-Mikroskop auf Forschungstour im Garten oder schauen sich ein digitales Bilderbuch an, das in mehreren Sprachen zur Verfügung steht. Bei alledem handeln sie aus, wie sie es machen wollen, bringen ihre Ideen ein und helfen sich gegenseitig, wenn ein Kind bei der Umsetzung Unterstützung braucht. So entwickeln sie zugleich auch ihre sprachlichen und soziale Kompetenzen weiter.“
Die Meinung der Kinder wird gehört
Die „DigiMINTKids“ nehmen Tablets auch mit bei Ausflügen in die Stadt. „Wo wir früher den Fotoapparat dabeihatten, nutzen wir jetzt die neue Technik“, schildert Brigitte Netta: „Wir machen Bilder, sammeln aber auch Geräusche. Dabei lernen die Kinder auch zu fragen, ob sie jemanden fotografieren dürfen. So können wir zum Beispiel darüber sprechen, dass jeder Mensch ein Recht am eigenen Bild hat: Wenn wir in der Kita Kinderfotos in unseren sozialen Netzwerken posten, dann nutzen wir generell nur Bildausschnitte bzw. Fotos ohne erkennbare Gesichter oder wir fragen vorab die Kinder, ob sie die Fotos freigeben, auf denen sie zu sehen sind. Wir werten die Bilder also erst gemeinsam aus. Bereits sehr junge Kinder zeigen uns, ob ihnen ein Bild von sich selbst gefällt oder nicht – und sie erleben es als bestärkend, wenn ihre Meinung gehört wird.“
Sicherheitsrisiko „smartes“ Spielzeug
„Digital first, worries second?“ – Wenn es um Kinderspielzeug geht, etwa interaktive Puppen, Spielzeugroboter und Fahrzeuge, die sich per App steuern lassen, sollte das keinesfalls das Motto sein. Es ist eine gute Idee, wenn Eltern sich Gedanken darüber machen, wie sie die Privatsphäre ihrer Familie schützen.
Sie haben vielleicht selbst mit elektrischen Kinderspielsachen gespielt. Seit einigen Jahren werden auch angeblich „schlaue“ Spielsachen angeboten: Puppen, die Fragen beantworten, sowie Plüschtiere, die Aktionen ausführen und mit Kindern interagieren, finden als „smarte“ Spielzeuge ihren Weg ins Kinderzimmer. Dazu kommen etwa Spielzeugroboter, die tanzen, leuchten, Geräusche von sich geben und Hindernisse bewältigen. Interaktionen werden möglich durch Mikrofone, Kameras und Sensoren. Vernetzte Spielsachen lassen sich über Bluetooth mit dem Smartphone oder über WLAN mit einem externen Server im Internet verbinden.
Schützen Sie Ihre Privatsphäre
Spielt Ihr Kind mit vernetztem Spielzeug, ist es wichtig, die Privatsphäre zu schützen. Informieren Sie sich darüber, wie Sie die Daten Ihrer Familie schützen und wie Sie Risiken vermeiden. Bei einer ungesicherten Verbindung besteht die Gefahr, dass sich andere Nutzerinnen und Nutzer von mobilen Endgeräten mit dem Spielzeug verbinden und so Kinder abhören oder kontaktieren können.
Der VerbraucherService Bayern weist auch darauf hin, dass Rückschlüsse auf Nutzungsgewohnheiten und Persönlichkeitsmerkmale möglich sind: Werden persönliche Daten an einen externen Server übermittelt, können diese für personalisierte Werbung oder sogar Identitätsdiebstahl missbraucht werden. Zu den weiteren Risiken zählen die Konfrontation der Kinder mit ungeeigneten Inhalten und Kostenfallen.
Hier gib es weitere Informationen:
- Die Initiative „Schau hin“ informiert Kinder und Eltern über die sichere Nutzung von Medien. Hier geht es zu den Tipps zum sicheren Umgang mit Apps.
- Informationen vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik zum Umgang mit Smart Toys